Gesundheitsversorgung in der Kommune stärken

Gesundheitsregionen – Gesundheitskioske – Primärversorgungszentren

„Gesundheitsversorgung in der Kommune stärken“ lautete der Titel der Veranstaltung, die am 07. und 08.12. von der Evangelische Akademie Loccum in Zusammenarbeit mit dem NDGR – Netzwerk Deutsche GesundheitsRegionen e. V. und der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS) gemeinsam ausgerichtet wurde.

Über 200 Gesundheitsmanager*innen, Netzwerker*innen, Ärzt*innen, Pflegefachpersonal und Mitarbeiter*innen der Gesundheitsregionen und kommunalen Gesundheitsdiensten informierten sich aus erster Hand über den geplanten Neustart beim Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) durch Michael Weller, Leiter der Abteilung 2 im Bundesgesundheitsministerium. Claudia Schröder, Leiterin Abteilung „Gesundheit und Prävention“, im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, eröffnete ihren Blick aus Hannover zu den Planungen.

Die Tagung gab mit Vorträgen zu verschiedenen Praxisbeispielen und Podiumsdiskussionen viele Denkanstöße und praktische Impulse zu den geplanten Gesetzesaktivitäten und Zukunftsvisionen.

Konkret wurde es beispielsweise in der von Dr. Joachim Lange und Prof. Dr. Josef Hilbert moderierten Session „Ältere, multimorbide Menschen im Gesetzeskonzept und die Schnittstellen zu SGB V (SGB XI und XII)“ durch das Innovationsfondsprojekt Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo). Thomas Nerlinger (operativer Projektleiter und geschäftsführender Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO) und Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, Universität Osnabrück) stellten den aktuellen Sachstand jeweils aus Sicht der Intervention und Evaluation vor.

Die beteiligten Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim flankierten ihre Einschätzung in der Verbandszeitschrift des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) in der Ausgabe 7 (2023) auf den Seite 207 – 209. „Aus Sicht der Landkreise kristallisierte sich innerhalb der Intervention mehr und mehr heraus, dass Bürgerinnen und Bürger (Case-Management) und die Gemeinden (Care-Management) von der kommunalen Ansiedlung unter dem Dach des Pflegestützpunktes profitieren. Ein so implementiertes Case-Management im dezentralen Pflegestützpunkt als lernende Organisation deckt Versorgungslücken auf, sorgt für die Weiterentwicklung bedarfsgerechter Angebote und bietet nicht zuletzt eine Anlaufstelle für hilfesuchende Menschen“.

Ländliche Regionen sorgen sich um die Versorgung „vor Ort“ und suchen Wege, mit innovativen Versorgungsmodellen dem Versorgungsbedarf gerecht zu werden und den Fachkräftemangel zu überwinden. Die Gesundheitsregionen (NDGR-Mitglieder und Niedersächsische Kommunen) stellen somit zunehmend Aktivposten und Erneuerungsplattform für eine zukunftsfähige Versorgung in ländlichen Regionen dar. Die Ergebnisse der Tagung stützen so das gleichnamige NDGR-Papier (Josef Hilbert / Uwe Borchers / Thomas Nerlinger).

Fotos: Thomas Nerlinger (Gesundheitsregion EUREGIO)