Abschlussveranstaltung der Projektgruppe IT – Viel Lob für das ReKo-Projekt

Am 11.05.2023 fand zum 11. und letzten Mal das Treffen der Projektgruppe IT im Online-Format statt. Die Agenda war gespickt mit einer Vielzahl von externen Rednern, welche die rund 30 Teilnehmenden mit spannenden Neuigkeiten und Impulsvorträgen informierten.

Den Anfang machte Gerrit Schick, Vorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg), mit einem Kurzbericht zur DMEA 2023 (zum Artikel). Äußerst erfreut war er über die Entwicklung, dass nach der Coronapandemie die Anzahl der teilnehmenden Besucher gestiegen ist und somit großes Interesse an der Digitalisierung des Gesundheitswesens herrscht.

Für lächelnde Gesichter des ReKo-Teams sorgte allen voran Helmut Gerhards, Chief Digital Officer der DAK-Gesundheit. In seinem Statement zur Case Management-Software Quovero, stellte er nicht nur die Wichtigkeit digitaler Vernetzung von Leistungserbringern im Gesundheitswesen dar, sondern lobte auch ausdrücklich die Arbeit unserer Case Manger*innen in den beiden Modelregionen Grafschaft Bentheim und Emsland. Laut Herrn Gerhards, wurde mit der Software Quovero ein digitales Ökosystem geschaffen, welches, vor allem durch das individuelle Case Management-Modul sowie der Integration eines Patienten- und Leistungserbringerportals, als bestes Beispiel für die Integration von Digitalisierung in der Versorgung gilt. Darüber hinaus hob er die erfolgreiche Anbindung der Gesundheitsregion EUREGIO e.V. als eine der ersten „Pflegeeinrichtung“ in Deutschland hervor, mit welcher bereits praxisnah gearbeitet und erprobt wird.

Mit Malte Behmer konnte der stellvertretende Geschäftsführer des Bundesverbandes Managed Care für einen Input gewonnen werden. Herr Behmer hob einige wichtige Erkenntnisse aus BMC-Kongress, beim dem erstmalig auch die Gesundheitsregion EUREGIO teilnahm (zum Artikel), Mitte April hervor. Eines dieser Erkenntnisse war, dass es mehr Flexibilität und keine Denkverbote bedarf. Niedersachsen soll als Vorreiter in Sachen Umstrukturierung des Gesundheitswesens fungieren.

Nach den einzelnen Kurzberichten der Experten folgte ein Input aus der Unterarbeitsgruppe Obergrafschaft. In dieser Arbeitsgruppe wollen motivierte Kooperationspartner unterschiedlicher Gesundheitsbranchen unteranderem die Möglichkeiten der Telematikinfrastruktur praxisnah erproben. Eines dieser Möglichkeiten ist die elektronische Abwicklung des Folgerezepts. Als vorgelagerter Prozess wurde zusätzlich die Anforderung einer elektronischen Ersatzbescheinigung, welche als Versicherungsnachweis der Patient*innen und somit auch als Abrechnungsgrundlage der Ärzte fungiert, bei der Krankenkasse mithilfe der ReKo-TI-Anbindung erprobt.

Dass der Versand eines Folgerezepts via KIM zwischen Hausarzt und Apotheke bereits einwandfrei funktioniert zeigte Apothekerin Phöbe Grapentin live in der Sitzung. Ein, über KIM verschicktes Folgerezept mit angehängtem QR-Code von Hausarzt Tobias Tegeder, wurde mittels eines Lesegeräts direkt vom Bildschirm aus eingescannt und in die Apotheken-Software eingespielt. Dieser Prozess wird von allen beteiligten als gewinnbringend und entlastend beschrieben. Wichtig zu betonen ist, dass die Unterarbeitsgruppe-Obergrafschaft gewillt ist, weitere Möglichkeiten der Telematikinfrastruktur mit Unterstützung der opta data Gruppe und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens zu erproben, um auch praxisnah aufzuzeigen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen von immenser Bedeutung ist. Vor allem die opta data Gruppe, vertreten durch Markus Dikty (Fachexperte Digitalisierung), bewies mit seinem Input, dass die Anbindung an die TI für alle erforderlichen Leistungserbringer individuell umsetzbar ist.

Den inhaltlichen Abschluss der Veranstaltung übernahm Mareike Bölle, Projektmanagerin Smarte.Land.Regionen des Landkreises Grafschaft Bentheim. Sie informierte die Teilnehmenden über die Weiterführung des Digitalen Ökosystems in den beiden Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland. Frau Bölle berichtete, dass in beiden Landkreisen die Case Management-Software Quovero für den Pflegestützpunkt genutzt werden soll. Inwieweit auch das Patienten- und Leistungserbringerportal eingeführt werden soll, wird in den kommenden Wochen strategisch entschieden. Ebenfalls wird die Möglichkeit der Anbindung an die Telematikinfrastruktur geprüft. In ihrem Vortrag zeigte Frau Bölle ebenfalls Interesse zur Teilnahme an der Unterarbeitsgruppe-Obergrafschaft, um auch hier das kommunale Netzwerk zu stärken und Ideen zu erörtern.

Gegen 16.30 Uhr beendete der Gastgeber Thomas Nerlinger die Veranstaltung und warf noch einen Blick nach vorne. Er informierte über die kommenden Veranstaltungen im Juni, wo neben der Teilnahme am Hauptstadtkongress auch die DGCC-Jahrestagung und allen voran das ReKo-Abschlusstreffen am 29.06.2023 für alle Kooperationspartner stattfindet.